Einleitung von Mag. Gerda Kislinger

Mir obliegt die ehrenvolle Aufgabe, einige wichtige Daten im Leben meines Vaters, dem Verfasser dieses Heimatbuches, Hr. Konsulent OSR Raimund Kislinger, anzuführen und zu kommentieren.

Mein Vater wurde am 3. August 1914 in Enzenkirchen als jüngstes von 14 Kindern des Ehepaares Paul und Maria Kislinger (Obernwirt) geboren.

Von 1921 bis 1926 besuchte er die damals zweiklassig geführte Volksschule in seinem Heimatort. Auf Intervention seines ältesten Bruders Paul und seines Lehrers hin durfte mein Vater die dreiklassige Bürgerschule des Stephaneums in Bad Goisern absolvieren.

Nach Beendigung seiner Pflichtschulzeit ging er nach Feldkirch/Vorarlberg, um sich dort als Lehrer ausbilden zu lassen. Am 14. Juni 1934 legte er dort die Matura erfolgreich ab.

Zu dieser Zeit herrschte - wie auch heute - ein Lehrerüberschuß, und es war äußerst schwierig, eine Anstellung zu bekommen. Aus diesem Grund übernahm mein Vater für einige Monate den Posten eines Amtsleiters in Enzenkirchen.

Am 5. August 1935 konnte er endlich seine Lehrertätigkeit an der Volksschule Altschwendt aufnehmen. In den Jahren bis zum Ausbruch des 2. Weltkrieges war er an verschiedenen Schulen wie Achleiten, Mitterndorf, Raab und Vichtenstein tätig.

Am 25. Juli 1939 wurde mein Vater zu Deutschen Wehrmacht einberufen, um seinen Kriegsdienst abzuleisten. 1943 heiratete er meine Mutter Leopoldine Kislinger, geb. Feldbauer, aus Altschwendt. Gegen Ende des Krieges, am 18. Jänner 1945, wurde er durch einen Granatsplitter am rechten Fuß schwer verletzt. Eine Amputation des rechten Unterschenkels war die Folge.

Nach seiner Heimkehr bemühte sich mein Vater, nach sechs Jahren Kriegsdienst den Schuldienst wieder aufzunehmen und wurde der Volkschule St. Roman als Oberlehrer zugeteilt.

Im Jahre 1949 bewarb er sich um die Leiterstelle an der Volksschule Riedau. Bis zu seiner Pensionierung im Jahre 1977 wirkte er an dieser Schule.

In all den Jahren, seit mein Vater in Riedau lebt, war er im öffentlichen Leben tätig. Lange Jahre war er verdienstvoller Obmann des Kriegsopferverbandes wie auch des Dilettantenvereins. Seinem Sinn für Humor ist es zu verdanken, dass die Faschingsgilde Riedau ins Leben gerufen wurde. Durch sein Organisationstalent wurden die von ihm veranstalteten Festlichkeiten immer ein großer Erfolg.

In dieser Zeit ist ihm meine Mutter stets zur Seite gestanden und hat ihn in seinen Vorhaben unterstützt.

Seit seiner Pensionierung widmete sich mein Vater der Erbhof- und Familienforschung und verstärkt der Heimatforschung, deren Produkt dieses Heimatbuch über Riedau ist.

Mag. Gerda Kislinger
(Tochter des Verfassers)