Verpflegestation

Der oberösterreichische Landesausschuß beschloss ebenso wie der niederösterreichische, für die Bettler besondere Verpflegestationen zu errichten. Die Orte bzw. die Gemeinden wurden von der Landesregierung festgelegt. Riedau war vorerst nicht vorgesehen, sondern Andorf und Raab. Da diese Gemeinden zu  nahe beieinander liegen und Andorf wenig Interesse zeigte, wurde vom Land aus Riedau die Station zugewiesen. Die Bettler "Fechter", die zahlreich durchs Land zogen, versuchten ihr Leben zu fristen. Am 1. April 1889 wurde die Verpflegestation in Riedau im Haus Nr. 23 (Haus Irene Haslinger - jetzt Dammstraße 23) in Betrieb genommen.

 

1889 waren es 1254 und 1890 1756 Verpflegesuchende. Die Gemeinden des Gerichtsbezirkes Raab waren zur Deckung der Kosten verpflichtet. Auch von den umliegenden Verpflegestationen, u.a. aus Grieskirchen, Ried, Taiskirchen usw., wurden Menschen nach Riedau überwiesen.

 

Da in vielen Orten die Bettelei verboten war, wurde diese Einrichtung vom Volk sehr begrüßt.

 

Mit Landesausschußbeschluß vom 24. August 1892 wurde die Verpflegestation Riedau wegen der Nähe der sich in Taiskirchen befindlichen wieder aufgelöst. Am 25. September 1892 wurde in Riedau die letzte Portion ausgegeben.