Der zweite Bauernaufstand 1626

In Riedau wollten die Bauern den evangelischen Schlossherrn keinen Zehent mehr leisten. Sie lehnten auch die Benützung der Kapelle für die protestantischen Prediger ab. Der Schlossherr von Dietrichstein bezeichnete sich als Eigentümer der kleinen Kirche. 1625 durften die Katholiken wieder die kleine Filialkirche zu Riedau benützen. 1626 flüchtete der Herrschaftsbesitzer von Dietrichstein mit seiner Familie nach Deutschland in die Nähe von Nürnberg. Das Geschlecht Heinrich von Salburg erwarb das Schloss und nahm den Protestanten sämtliche Rechte. Die Anzahl der evangelischen Prediger, die sich in Riedau aufhielten, ist uns nicht bekannt.

 

Der Aufstand der Bauern begann am 17. Mai 1626 am Fadinger-Hof in St. Agatha. Die Anführer waren der Bauer Stephan Fadinger und Jakob Zeller, Miniwirt in St. Agatha.

 

Die Bauern griffen das Starhemberg-Schloss in Eferding an. Das war der Anlass für den Aufstand im ganzen Hausruckviertel.

 

Obwohl der Statthalter Graf Heberstorff mit 800 Mann zu Fuss, 100 Reitern und Kanonen kam, wurde von den Bauern zwischen Peuerbach und Waizenkirchen geschlagen. Die Bauern marschierten gegen Linz. Am 28. Juni 1626 wurde Fadinger tödlich verwundet. Der Besitzer von Aistersheim und Hinterndobl, Achaz Willinger, wurde sein Nachfolger. Von nun an wurden die Kriegshandlungen wieder in unsere Gegend verlegt.

 

Generalwachtmeister Freiherr von Lindlo rückte über Geiersberg und Haag ins Land. Er wurde von 1000 Bauern angegriffen und geschlagen. Von den 6000 Mann blieben 3000 auf dem Schlachtfeld. Die Bauern rückten nach Wels und Lambach und errangen einige kleinere Siege. Nun begann aber das große Leid für die bis dahin siegreichen Bauern. Im Emlinger-Holz bei Eferding, in Pinsdorf bei Gmunden und dann in Peuerbach wurden sie von Oberst Lindlo vernichtend geschlagen. Tausende Bauern starben auf den Feldern unserers Heimatlandes. Achaz Willinger wurde gefangen genomen und am 26. März 1627 zu Linz enthauptet. Riedau hatte während dieser Kämpfe viel zu leiden, obwohl hier direkt keine Kampfhandlungen stattgefunden hatten.