Der dritte Bauernaufstand 1632

Am 13. August 1632 griffen die Bauern von 60 Pfarreien wiederum zu den Waffen. Der Aufstand ging wieder von Peuerbach aus. Der Verwalter von Peuerbach wurde ermordet, die Bauern bezogen das Lager in der Weiberau. Stefan Nimmerfoll aus Hofkirchen und Abraham Luegmayr aus Haag waren die Anführer.

 

Die Ursache des Aufstandes der Bauern war die Wiedereinführung der römisch-katholischen Religion und damit verbunden die Unzufriedenheit der Bauern.

 

Lutherische "Prödicanten" zogen im Land umher und riefen die Bevölkerung um Widerstand auf. Jakob Greimbl war einer der gefürchtesten Anführer. Er hatte schon 1626 an den Kämpfen teilgenommen und hielt sich längere Zeit in Riedau auf.

 

Der ehemalige Schlossherr Freiherr von Dietrichstein trat mit dem Schwedenkönig Gustav Adolf in Verbindung.

 

52.000 Soldaten Wallensteins waren in unserem Heimatland einquartiert, und das Volk kam in große Not.

 

Eine große Bedeutung für die Bevölkerung war ein Patent, das Gustav Adolf beim Pöckenaigner zu Riedau 8 verlesen ließ:

 

"Er komme mit 5000 Mann zu Roß und 5000 Mann zu Fuß und werden den Bauern helfen." Weiters hieß es in der Schrift: "Alle Güter der Herren, die außer Lande sind, sind zu verschonen, die Pässe zu besetzen und wer sich nicht schwedisch erklären will, soll niedergemacht und solgange verfolgt werden, bis er nicht mehr kann."

 

Tobias Knolmayr, ein ständiger Begleiter Greimbls, nahm an den Kämpfen in Vöcklabruck, St. Georgen im Attergau, Frankenmarkt und Schwanenstadt teil. Bei der Schlacht in Hagleiten bei Eferding am 9. Oktober 1632 erlitten die Bauern eine gewaltige Niederlage, und das Heer der Bauern wurde zerschlagen. Die Bauernkriege waren zu Ende.

Kupferstich von Riedau um 1674
Kupferstich von Riedau um 1674

Die Anführer wurden gefangen genommen und manche zum Tode verurteilt. Greimbl wurde auf der Flucht nach Böhmen gefasst und in Linz am 16. Februar 1633 enthauptet. Der Baßgeiger Knolmayr zu Riedau und Abraham Pamesberger, "Dräxler zu Großreiting" (Pfarre Dorf an der Pram), wurden am 13. Dezember 1632 in Wels hingerichtet.

 

Bei der Strafexekution zu Peuerbach am 8. März 1633 wurden 32 Rebellen zum Tode verurteilt. Abraham Asböck von Friedwagen bei Riedau wurde gehenkt. Die restlichen Verurteilten wurden nach Wien zu Arbeiten im Stadtgraben verurteilt. Damit keine weiteren Bauernaufstände mehr aufflammen konnten, wurden in größeren Orten militärische Einheiten stationiert. Unsere Gemeinde war ein Sammelpunkt für das Militär, um weiter nach Schärding zu marschieren. In Riedau waren 100 Mann einquartiert.

 

Kaiser Ferdinand II. forderte Freiherrn Bartholomä von Dietrichstein auf, sich wegen begangenen Landesverrats in Wien zu stellen. Er kam dieser Aufforderung jedoch nicht nach und siedelte von Nürnberg nach Hanau um, wo er auch 1635 starb.

 

Die Folgen der Bauerkriege waren für Riedau und Umgebung furchtbar. Viele Menschen verarmten, das Volk verrohte, sie lehnten sich gegen Gesetz und die Obrigkeit auf. Männer, Meister und Gesellen trugen zur Wehr Seitenwaffen, da es manchmal zu Schlägereien kam.