Der Bauernaufstand 1596 - 1597

PROTESTANTISMUS

Die neue Lehre hatte auch unter den Adeligen in Riedau ihre Anhänger gefunden. Vom Kaiserhaus ergingen verschiedentlich Edikte, die gegen den Protestantismus gerichtet waren. So erteilte 1527/1528 Kaiser Ferdinand II. den Befehl, die lutherische Kirche auszurotten. Kaiser Maximilian II. erlaubte den Evangelischen wieder freie Religionsausübung.

 

Friedrich Wolfgang Inderseer, Schlossbesitzer, ließ sich ein ganzes Jahr in der Pfarrkirche zu Taiskirchen nicht mehr sehen (1558). Der Amtmann zu Riedau, Prandstetter, kam, wenn er zum Gottesdienst ging, stets in die Messe zu spät, wickelt am Vorplatz der Kirche oder im Gasthaus die Geschäfte ab mit der Absicht, die Bauern vom Kirchenbesuch abzuhalten.

 

Die nachfolgenden Schlossbesitzer Retschan, Hochberg, Franking und Dietrichstein gehörten den Protestanten an. Da der Vikar von Taiskirchen, Meckenhofer, den Gläubigen bei der Montagmesse in Riedau die Beichte abnahm und die Kommunion spendete, zahlte die Pfarre, dafür 15 fl. Da dies sein Nachfolger Josef Kreßböck nach sechs Jahren nicht mehr tat, hier auch keine Messe mehr las und die Protestanten nicht mehr im Friedhof begraben ließ, wurde 1574 der Friedhof für die Protestanten erweitert.

 

1577/1579 widerrief Rudolf II. die Religionsfreiheit. Der Riedauer Gallus Steiniger war lutherischer Prediger in Peuerbach.

 

Im Hausruckwald nahm der Bauernaufstand am 13. Oktober 1595 seinen Anfang, und am 14. Oktober schlossen sich Riedaus Bürger dem Aufstand der rebellischen Bauern an.

 

Am 13. November kam es zwischen dem Heer der Stände, Städte und Märkte und dem Landesobersten Freiherrn von Pollhaim und den Bauern in Neumarkt zum Kampf. Die Ständischen wurden von den Bauern getötet oder in die Flucht geschlagen.

 

Während die Bauern nur zehn Tote aufzuweisen hatten, fanden 124 Bürger den Tod, und 24 wurden festgenommen. Es kam zu friedlichen Verhandlungen, die aber kein Ergebnis brachten. Die Landesverbände stellten ein neues Heer auf. Erst als die Aufständischen zwischen Neumarkt und Grieskirchen vom Feldobersten Gothart von Starhemberg besiegt wurden, trat wieder Ruhe in unserem Raum ein.