Das Jahr 1809 - Napoleon

Kaiser Napoleon I. von Frankreich führte 1806 die Kontinentalsperre ein. Englische Ware durfte von den europäischen Ländern nicht mehr eingeführt werden. Das hatte eine Erhöhung der Preise, die ins Unermeßliche stiegen, zur Folge. 1809 zogen französische Truppen in unser Land, nachdem am 8. April 1809 die 130.000 österreichischen Soldaten bei Eckmühl, Abendsberg und auch vor Regensburg geschlagen worden waren. Napoleon rückte bei Braunau über den Inn. Generald Massena zog nach Schärding. Die Stadt wurde am 26. April 1809 durch Kanonenbeschuß vollkommen zerstört. Die Franzosen zogen über Sigharting, Peuerbach und Linz nach Wien. Ständig durchzogen weitere französische Truppenverbände unser Land. Trauer und Elend herrschten in unserem Gebiet. Nachdem Kaiser Napoleon am 22. und 23. Mai 1809 bei Aspern geschlagen worden war, brachte die Schlacht bei Wagram am 5. und 6. Juli für die Österreicher wieder eine Niederlage. Am 12. Juli 1809 wurde ein Waffenstillstand geschlossen, dem der Wiener Friede folgte.

 

Kaiser Franz war ohne Bundesgenossen. Da Österreich Millionen von Menschen in diesen Kämpfen verloren hatte, wollte der Kaiser diesen Krieg nicht mehr weiterführen. Salzburg, das Innviertel und ein Teil des Hausruckviertels kamen an Frankreich. Im Dezember 1809 zogen 150.000 Mann mit 40.000 Pferden durch Oberösterreich. In diesem Jahr fand auch ein bedeutendes Gefecht auf dem Gebiet zwischen Riedau und Neumarkt statt, in dem die Österreicher als Sieger hervorgingen. In Riedau wurde für den Innkreis eine Identur errichtet. Die Grenze des Innviertels wurde bis Grieskirchen verlegt. Die Pfarrgebiete Zell an der Pram, Riedau und Dorf wurdem Landgericht Grieskirchen zugewiesen. Das Dekanat Kallham kam zur Erzdiözese Salzburg.

Die Bewegungen der Franzosen und Österreicher bis zum 3. Mai 1809
Die Bewegungen der Franzosen und Österreicher bis zum 3. Mai 1809

Am 19. September 1810 wurde das Gebiet an König Max I. Josef von Bayern vergeben. Von 1810 bis 1816 war Riedau wieder bayrisch. Die Pfarrgemeinde Riedau wurde dem Landgerichte Grieskirchen zugeteilt. Dieses Landgericht war seinerseits dem General-Kreiskommissariat unterstellt, das sich im Salzachkreis zu Salzburg befand.

 

Im Jahre 1812 unternahm Napoleon seinen verhängnisvollen Krieg gegen Rußland. Von den 600.000 Mann, mit denen er gegen Osten gezogen war, kamen ungefähr nur 30.000 zurück. Hunger und extreme Kälte waren die Ursache für die großen Verluste. Da die Russen alles vernichtet hatten, fanden die Soldaten weder Nahrung noch Unterkunft. Die Stadt Moskau war menschenleer, die Häuser waren niedergebrannt. Napoleon war geschlagen.

 

Im Jahre 1813 bildeten europäische Herrscher einen Bund gegen den französischen Kaiser, dem sich auch der österreichische Kaiser anschloss. Da sich König Max von Bayern diesem Bündnis nicht anschließen wollte, kam es zum Krieg zwischen Österreich und Bayern. In Ried wurde am 8. Oktober 1813 jedoch ein Vertrag geschlossen, und Bayern erklärte sich bereit, dem Bund beizutreten. Vom 18. bis 20. Oktober 1813 wurde Napoleon in der Völkerschlacht bei Leipzig vernichtend geschlagen. Seine Macht war gebrochen. Der am 30. Mai 1814 in Paris geschlossene Friede gab den Völkern endlich wieder den Frieden.

 

Im Jahr 1814 wurde das Innviertel, westliche Teile des Hausruckviertels und Salzburg wieder an Österreich zurückgegeben.

 

Am 1. Mai 1816 wurde die Grenze des Innviertels wieder bis Riedau festgelegt. 1816 und 1817 herrschten in Österreich Teuerungen und damit verbundene Hungersnöte. Grund dieser Ausbeutung des Volks war der langdauernde Krieg.

1816 - 1848

Nach den Franzosenkriegen war Friede eingekehrt. Der Stand der Bauern gewann immer mehr an Bedeutung. Schon ab 1830 wollte das Volk, vor allem die Bayern, mehr Freiheit.

 

1848 kam es zu einer Revolution, durch die die Bauern die geforderten Freiheiten bekamen. Die Grundherrschaft wurde aufgehoben, wodurch die Gutsherren in Riedau viele Rechte verloren.

 

Die Herrschaftsverhältnisse der Bevölkerung wurden am 7. September 1848 aufgehoben. Der Bauer wurde nun freier Herr seines Besitztums. Neben der oberösterreichischen Landesregierung wurde die Stadthalterei des Landes ob der Enns errichtet. Abgeschafft wurden die Kreisämter und Pflegerichter.

 

Während der Revolution 1848/1849 waren in  Riedau Einquartierungen und Rekrutierungen. Man berichtet auch über italienische Gefangene im Alter zwischen 12 und 16 Jahren.

 

1853 wurde Riedau dem Bezirksamt Raab zugeteilt, nachdem der Markt dem Bezirkscollegial (=Gericht) unterstellt war.

 

Am 17. März 1849 traten die Gemeindegesetze in Kraft. Bezirkshauptmannschaften wurden errichtet.

 

Ab dem Jahre 1852 gehörten die Gemeinden Riedau und Dorf zum politischen Bezirk Schärding (ursprünglich BH Ried). Zur Unterstützung der Armen ließ die Gemeinde ein Armenhaus und Bürgerspital errichten.