1. Weltkrieg 1914 - 1918

Der Thronfolger Erzherzog Franz Ferdinand und seine Gattin wurden in Sarajevo am 28. Juni 1914 erschossen. Serbien kam der Forderung Österreich-Ungarn, die antiösterreichischen Bewegungen und Geheimbünde aufzulösen, nicht nach.

 

Am 28. Juli 1914 erklärte Österreich Serbien den Krieg. Die allgemeine Mobilisierung der k. u. k. Streitkräfte trat mit 31. Juli 1914 in Kraft, nachdem am 25. Juli schon die Teilmobilisierung erfolgt war. 75 % der männlichen Bevölkerung von 18 bis 50 Jahren, rund 8,5 Mio., waren davon betroffen. Der Deutsche Kaiser Wilhelm II. erklärte am 5. und 6. Juli die Bündnistreue zu Österreich-Ungarn.

 

Zar Nikolaus der II. von Rußland befahl am 24. Juli die Teilmobilisierung und am 30. des Monates die Gesamtmobilisierung. Frankreich aktivierte am selben Tag den Grenzschutz.

 

Am 3. August 1914 erfolgte die Kriegserklärung Deutschlands an Belgien; Großbritanien erklärte den Kriegseintritt. Italien trat am 4. Mai 1915 aus dem seit 1882 bestehenden Dreibund mit Deutschland-Österreich-Ungarn.

 

Italien schloß sich der Entente an, ebenso Rumänien. Beide Staaten erklärten dem Deutschen Reich den Krieg.

 

Im November 1914 wurde die 1. Kriegsanleihe aufgelegt. Zu Weihnachten dieses Jahres wurden besondere Speisen wie Karpfen oder auch eine zweite Fleischspeise verboten. Tanzunterhaltungen und Faschingsfeste waren für Riedau nicht erlaubt. Taufmahle und Totenzehrungen durften nur in bescheidenem Maß abgehalten werden. Im Dezember 1914 kamen 28 ruthenische Flüchtlinge aus Galizien nach Riedau. Sie wurden am 15. Februar 1915 wieder abgesiedelt. Die Auswirkungen des Krieges machten sicht bemerkbar. So wurden Lebensmittelkarten für Mehl und Brot eingeführt, sowie den Gastwirten verboten, Brot auf die Tische zu stellen.

 

343 Flüchtlinge, vor allem Frauen und Kinder, ältere Männer aus Südtirol, mussten vorübergehend in den Gemeinden Riedau, Zell an der Pram und Dorf an der Pram untergebracht werden. Sie kamen aber bald nach Braunau. Jeder Flüchtling erhielt 90 Heller, für die er sich selber verpflegen musste. Bekleidungsstücke wurden den Flüchtlingen zur Verfügung gestellt. Nach der Ernte 1915 wurde sämtliches Getreide der Bauern beschlagnahmt. Lebensmittel wurden knapp, sehr teuer und teilweise zu Wucherpreisen verkauft. 1915 mussten alle Männer bis zum 50. Lebensjahr einrücken.

 

Am 2. Juli 1916 kamen 62 Flüchtlinge aus Galizien und der Bukowina per Bahn in Riedau an. Sie wurden teils in Bauern- und Gasthäusern, teils im Schloss untergebracht. Sie fanden Arbeit bei den Bauern der Gemeinde.

Mit 1. Oktober 1916 wurden Fett- und Butterkarten eingeführt.

 

Laut Anweisung vom 31. Juli 1961 mussten Kupfer, Nickel, Messing, Zinn, Kupferkessel, Leuchter, Deckel von Bierglässern abgeliefert wrden. Aus den Mitgliedern des Gemeinderates wurden Kommissionen gebildet, die die gewissenhafte Abflieferung von Lebensmitteln zu überwachen hatten. Auch vier Glocken der Kirche mussten 1917 abgeliefert werden. 

Kaiser Franz Josef I. starb am 21. November 1916. Erzherzog Karl Franz Josef wurde Kaiser von Österreich. Das Deutsche Riech erklärte den USA den U-Boot-Krieg.

 

Der Zusammenbruch der k.u.k. Armee begann 1918. In Prag wurde die Tschechoslowakische Republik ausgerufen. Kaiser Karl verzichtete am 11. November 1918 auf jeden Anteil an der Regierung. Die Gründung der Republik Deutsch-Österreich erfolgte am 12. November 1918.